18.05.2013
Ein paar Teilnehmer vom Aufstand der NAJU Baden-Württemberg nehmen heute an der naturkundlichen Exkursion zum ehemaligen Truppen- übungsplatz im Biosphärengebiet Schwäbische Alb teil.
Wir treffen uns nördlich von Münsingen mit unserem Guide, der uns durch den Wald zum Truppenübungsplatz führt und uns viel über Pflanzen, Tiere, Landschaft und Geschichte erzählt.
Zuerst geht es von unserem Treffpunkt, einem kleinen Parkplatz direkt an der Straße, durch den Wald ins Biosphärengebiet.
Hier ist der Eingang ins Biosphärengebiet.
Gundermänner
Glechoma hederacea
Unser Guide Steffen Schretzmann
Wegen dem vielen Totholz, das im Wald verbleibt,
können wir einen Grauspecht (Picus canus) hören.
Bergulme
Ulmus glabra
Frühlingsplatterbse
Lathyrus vernus
Hier fließt der kleine Katzenbach.
Die Exkursionsgruppe
Am Truppenübungsplatz findet man überall verteilt einzelne, kleinere Fichtenbestände (Picea abies).
Gamander-Ehrenpreis
Veronica chamaedrys
Gruppenfoto
vor der Kulturlandschaft des Truppenübungsplatz
Rotmilan
Milvus milvus
Wildkaninchen
Oryctolagus cuniculus
in Pose
Svana
Frühlingsenzian
Gentiana cruciata
Die Jungraupen des Schmetterlings Enzian-Ameisenbläuling (Maculinea alcon) fressen zunächst an den Blüten verschiedener Enzianarten. Nach der ersten Häutung sondern die Raupen ein Sekret ab, das Ameisen anlockt. Von den Ameisen werden die Raupen dann in ihre Nester getragen und gefüttert.
Wir haben Enzian gefunden und auch einige Ameisenhügel entdeckt, aber der Enzian-Ameisenbläuling war leider noch nicht unterwegs.
Waldeidechse
Lacerta vivipara
Eschen sind bekannt dafür, dass auch das tote Gehölz Wurzeln bilden kann und somit ein schon fast toter Baum wiederbelebt wird.
Esche
(Fraxinus)
Steffen erklärt uns die Besonderheiten des Biosphärengebiets. Ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal sind die Hang- und Schluchtwälder. Einige Areale im Westen des ehemanligen Truppenübungsplatzes sind Teil dieses Albtraufes und wurden bereits in den vergangenen Jahrzehnten kaum wirtschaftlich genutzt. Die Besucher treffen im Brucktal auf urwüchsige Wälder mit alten Baumstämmen, bisweilen durch einen Sturm umgeworfen und von Mosen und Pilzen überwuchert. Richtung Platzmitte sind es einige Waldflächen auf den Hügelkuppen, die ebenfalls gänzlich der Natur überlassen werden. Alle anderen Waldflächen des ehemaligen Truppenübungsplatzes sind als Pflegezone des Biosphärengebiets ausgewiesen. Eine schonende und naturnahe Wirtschaftsweise verschaffen auch hier bedrohten Tierarten geeignete Nistmöglichkeiten. Ein fließender Übergang zwischen den Waldflächen und dem beweideten Offenland prägt den Charakter der Landschaft. Durch Panzerbefahrung entstandene Tümpel locken Libelle an und beherbergen Kröten, Frösche und Molche.
Der Waldrand, Bäume, Sträucher, Tümpel und Weideflächen mit Magerrasen bilden verschiedene Biotope, die sich abwechseln und auf eigentümliche Art miteinander verbunden sind. Auf diese Weise gedeihen der leuchtend blau blühende Frühlingsenzian und die Silberdistel, beides selten gewordene und daher geschützte Pflanzenarten.
Silberdistel
Carlina acaulis
Zypressen-Wolfsmilch
Euphorbia cyparissias
Der Blick aus dem Bunker
Nico
Man sollte die Wanderwege, die regelmäßig oberflächig von alten Sprengsetzen geräumt werden, wirklich nicht verlassen.
Und auch auf den Wegen selbst sollte man gucken wo man hintritt.
Nach so viel Aufregung muss ich erstmal was essen.
Jakob
Wir wandern zum alten Dorf Gruorn. Es wurde 1937 zur Erweiterung des Truppenübungsplatzes Münsingen völlig geräumt, die Bewohner wurden umgesiedelt. Die mittelalterliche Stephanskirche, das Schulhaus aus Kalktuff und etliche alte Gärten mit den Grundmauern der Bauernhäuser zeugen heute von der einst blühenden Gemeinde.
Falke
Falco
Svana und ich
♥
Eine kurze Pause
Schließlich sind wir schon knapp zehn Kilometer gelaufen
und müssen auch noch zurück zum Parkplatz wandern.
In dem Biospährengebiet weiden mehr als 30 000 Schafe und es sterben jährlich weniger Schafe durch alte Sprengsätze als man denken würde ...
Das macht einen schon ein bisschen verrückt!
Ein Reh
Capreolus capreolus
Nach unserer circa 15 Kilometer langen und sehr informativen Wanderung geht es zurück auf den Schachen zum Aufstand.
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