25.01.2014
Beim ersten Bundesjugendbeirat (BuJuBei) der NAJU im Jahr 2014 in Köln besuchen wir die Umweltaktivisten im Hambacher Forst. Der Hambacher Forst ist ein Waldgebiet in der Nähe von Köln im Kreis Düren. Seit 1978 wird in diesem Gebiet Braunkohleabbau betrieben. Daher musste ein Großteil des Waldes bis heute dem Tagebau weichen. Aus diesem Grund protestieren seit April 2012 einige Umweltaktivisten friedlich gegen weitere Abholzungen.
Blick auf den Braunkohletagebau Hambach
Im September 1978 wurde der Tagebau Hambach in der Nähe der gleichnamigen Ortschaft begonnen. Sechs Jahre später lieferte er aus 160 Metern Tiefe die erste Braunkohle. Zunächst mussten die darüber liegenden 700 Millionen Kumbikmeter Sand, Ton und Kies, der so genannte Abraum, bewegt werden. Jährlich liefert der Betrieb rund 40 Millionen Tonnen Braunkohle und ist zurzeit etwa 350 Meter tief.
Im Tagebau Hambach arbeiten acht Schaufelradbagger und sechs Absetzer. Die größten Bagger können täglich bis zu 240 000 Kubikmeter Abraum oder ebensoviele Tonnen Kohle fördern. Sie sind bis zu 96 Meter hoch, 240 Meter lang und wiegen rund 13 000 Tonnen. Etwa 90 Kilometer Badanlagen verbinden die Bagger mit den ausgekohlten Verkippungsbereichen und mit dem Kohlebunker. Die geförderte Braunkohle gelangt auf der 22 Kilometer langen Hambachbahn zu den Kraftwerken von RWE Power.
Drei Viertel der deutschen Braunkohleförderung kommen aus dem rheinischen Revier im Städtedreieck zwischen Aachen, Köln und Mönchengladbach. Hier fördert RWE Power in den drei Tagebauen Garzweiler, Hambach und Inden jedes Jahr rund 100 Millionen Tonnen Kohle, die größtenteils zur Stromerzeugung genutzt werden. Die Kraftwerke des Unternehmnes im gesamten Revier haben eine installierte Leistung von rund 11 000 Megawatt. Das sind 15 Prozent der allgemeinen deutschen Stromerzeugung.
Wenn die Braunkohleressourcen erschöpft sind und aus dem Gebiet in einigen Jahren keine Braunkohle mehr gefördert werden kann, wird das Tagebauloch Hambach mit Wasser voll laufen gelassen. So soll innerhalb von 50 Jahren ein See entstehen.
Schon heute wurden Liegestühle und Sonnenschirme aufgestellt, um den schönen Blick in den Hambacher Tagebau genießen zu können. In 50 Jahren werden unsere Enkel dann in dem naturnahen See baden und wir können ihnen entspannt zuschauen.
Urlaubsfoto von Svana und mir
Der Hambacher Forst war ursprünglich ein 5.500 Hektar großer Wald.
Die Baumbesetzer hängen in der Bäumen, um den Wald vor der Abholzung zu bewahren. In diesen Höhen können sie nicht von der Polizei oder Spezialkräften geräumt werden. Alles was sich jedoch auf dem Boden befindet und nicht nach Müll aussieht wird bei den regelmäßigen Räumungsversuchen mitgenommen.
Auf einer benachbarten Wiese konnten die Umweltaktivisten mit Erlaubnis des Wiesenbesitzers ein Lager errichten. Dort gibt es eine Küche, in der ausschließlich vegan gekocht wird. Außerdem gibt es einige Wohnwagen, die beheizt sind und als Büro oder Schlafplatz dienen, falls man näher am Boden übernachten möchte.
Auch die Haustiere protestieren gegen den Braunkohleabbau!
Sie haben nonstop Zugang zur Freiheit.
Die Stomversorgung ist hier mit erneuerbaren Energien gesichert.
Gemüsegarten mit Mangold und Karotten
Blick auf das Wiesenlager und den Hambacher Forst im Hintergrund.
Bei unserem Rückweg vom Lagers der Baumbesetzer zum Bahnhof
sehen wir einen Braunkohlezug.
____________________
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen