Veredelung

05.01.2013

Heute geht es weiter mit den Naturschutztagen und dem Thema Landwirtschaft.
Zu früher Stunde spekuliert Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, der Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) aus Otzberg-Habitzheim über "Food Crash - wir werden uns ökologisch ernähren oder gar nicht mehr". Der Biolandbauer und Mitglied des NABU-Kuratoriums Thomas Dosch erklärt "Europäische Agrarreform 2014 - was geht uns das an?". Danach erzählt Werner Räpple, der Präsident des badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV) über "Landwirtschaft - gesellschaftliche Erwartungen, politische Rahmenbedingungen und Zwänge des Marktes". Zuletzt hören wir einen Vortrag über "Grüne Agrarpolitik in Baden-Württemberg - neue Chancen für Landwirtschaft und Naturschutz?" von Wolfgang Reimer, dem Ministerialdirektor aus dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz BaWü.
Am Nachmittag pfropfe ich einen Apfelbaum!

Friedhelm Teschner vom NABU Pforzheim ist Veredlungsexperte.



Er teilt seine deliziöse Mispeln (Mespilus germanica)
sowie sein enormes fachliches Wissen über Natur, die Biologie von Obstbäumen und dem Leben mit uns.

Um einen wilden Apfel (Malus sylvestris) zu veredeln, wird ein Pflanzenteil, hier ein Ast der gewünschten Apfelsorte, auf die Pflanze transplantiert. Dazu müssen beide Pflanzenteile angeschnitten, zusammengelegt und fixiert werden.

Man kann die Kopulationen (Schnittstellen) zum Beispiel mit der Methode der Gegenzungen gut fixieren.



Oder man legt die Kopulationen mit dem Kambium passend aufeinander und fixiert die Pflanzenzeile mit Bast.

Sind die Pflanzenteile gut fixiert, wird der ganze obere, aufgesetzte Teil mit Wachs bestrichen. Dies verhindert die Verdunstung von Wasser aus der Pflanze über offene Stellen.

Im Frühjahr können die Knospen des oberen, edlen Pflanzenstücks problemlos durch das Wachs austreiben.

Mein Tobias ist ein Topaz-Apfelbäumchen und wird das Geburtstags- geschenk für meinen Neffen, der sich hoffentlich, wenn das Bäumchen überlebt, in ein paar Jahren über leckere, süße Äpfel freuen kann.

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06.01.2013

Am Sonntag Morgen hören wir Vorträge zum Tagesthema Wald und Nationalparks. Dr. Volker Späth vom Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz Bühl beginnt mit "Waldschutz in Baden-Württemberg - ForstBW im Spannungsfeld zwischen Ökologie und Ökonomie". Thomas Fritz vom Freundeskreis Nationalpark Schwarzwald e.V. stellt den "Nationalpark Schwarzwald - eine Chance für Mensch, Natur und Wald" vor. Danach erzählt Fritz Link, der Bürgermeister der Gemeinde Königsfeld von "Königsfeld - die älteste NABU-Naturwaldgemeinde". Karl-Friedrich Sinner vom EUROPARC Deutschland aus Berlin erklärt "Nationalparks - vom Nutzen für Mensch und Natur". Den Vortrag von Gabriel Schwaderer, dem Geschäftsführer von EURONATUR Radolfzell über das "Grüne Band Europa - ein bedeutender Beitrag zum großflächigen Waldschutz auf dem Balkan" kann ich leider nicht mehr mitnehmen, da mein Zug zurück nach Lüneburg fährt ...

Aber es war sehr schön in Radolfzell bei meinen ersten Naturschutztagen in Baden-Württemberg. Ich komme bestimmt mal wieder!

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