Dienstag, 16. Juni 2015

Seehundrettung in Cuxhaven

16.06.2015

Zwei junge Seehunde wurden am Strand von Duhnen in Cuxhaven gefunden und wir gehen mit Frank, unserem Nationalparkwart, auf Rettungstour!
In der Nordsee leben Seehunde auf trockenfallenden Sandbänken, wo sie vor Feinden sicher sind. In Cuxhaven werden Schiffsfahrten zu den Seehundsbänken angeboten.
Zu dieser Jahreszeit, von Juni bis August, kommt es häufiger vor, dass junge Seehunde allein zurück bleiben. Grund dafür sind menschliche Störungen, Wettereinflüsse oder sehr selten der Tod der Mutter. Die Jungtiere werden dann an die Küste gespült, wie hier in Duhnen.

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In der Regel wird nur ein Jungtier von einem Muttertier geboren, das bei der Geburt rund 10 kg schwer, 85 cm lang und voll schwimmfähig ist. Es wird ungefähr fünf Wochen gesäugt und dann allein gelassen.
Jungtiere, die ihre Mutter zu früh verloren haben und seit Tagen nicht mehr gesäugt wurden, werden aufgrund ihrer Rufe Heuler genannt. Die jungen Heuler schaffen es nicht allein zu den Seehundsbänken zurück zu schwimmen. Wenn sie nicht vom Muttertier gefunden werden, verhungern sie. Die Seehundstation in Norden nimmt gestrandete Heuler auf, peppelt sie auf und wildert sie dann wieder aus.

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Seit die Jagd auf Seehunde um 1970 verboten wurde, ist die Seehundpopulation in der Nordsee wieder stabil. Daher sind Seehund-Aufzuchtstationen kontrovers diskutiert. Sie werden heute nicht mehr für die Bestandserhaltung benötigt. Einige der verwaisten Heulen sind wahrscheinlich durch natürliche Selektion ausgesondert worden. Aber die Seehundstation in Norden versteht sich durch Erläuterungen zu Biologie und Verhalten der Seehunde, Kindern und Erwachsenen einen Eindruck von den Tieren sowie wichtige Informationen rund um den Lebensraum Wattenmeer zu vermitteln. Die Seehundstation in Norden wie auch das Wattenmeer Besucherzentrum in Cuxhaven gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und schreiben Umweltbildung zu Arten- und Naturschutz besonders groß.

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Frank hat sehr gute Erfahrung mit der Rettung von Heulern. Sie sehen zwar unglaublich niedlich aus, sind aber trotzdem Raubtiere! So ein Biss von einem Heule kann sehr unangenehme Folgen haben, da sich eine Bisswunde durch die vielen Bakterien und Keime im Mund eines Seehunds sehr schnell und leicht entzünden kann.

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Aber Frank weiß, wie man einen Heuler
richtig anpackt und sicher transportiert.


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Seehunde sind sehr gute Schwimmer.
Sie können bis zu 200 m tief und 30 Minuten lang tauchen.


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Aber sie sind einfach zu niedlich ...
Ich schmelze dahin und hoffe, dass die beiden die Fahrt bis nach Norden gut überstehen! Zuerst bringt Frank sie zum Weser-Kanal. Dort holt die jemand von der Seehundstation in Norden ab und bringt sie zur Aufzuchtstation.

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Alles Gute ihr zwei Süßen!

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