15.04.2014
Das schöne kleine Städtchen Aigues Mortes ist von beeindruckenden Stadtmauern umgeben und bekannt für das "Salz des Lebens", welches hier in einer riesigen Saline abgebaut wird.
Die Stadtmauen mit dem Tour de Constance im Norden
Am Place Saint Louis
Die Statue von Ludwig dem Heiligen
Um 1240 ließ Ludwig Aigues Mortes zu einem Überseehafen ausbauen. Von hier starteten damals große Flotten mit mehr als 15.000 Mann Besatzung. Heute leben in Aigues Mortes 8.500 Menschen.
Dennis
und ich
Der Name Aigues Mortes bedeutet totes Wasser, denn direkt neben dem Städtchen wird in der Saline das berühmte Camarguesalz abgebaut.
Schon von der Straße aus kann man die riesigen Salzberge sehen.
Blick zurück auf die Stadtmauern von Aigues Mortes
Bevor Dennis und ich die Saline besichtigen, machen wir noch ein kurzes Birdwatching am Chenal maritime de la mer à Aigues Mortes.
Wir sehen Rosaflamingos (Phoenicopterus roseus).
In der Camargue liegt heute das letzte Refugium
der Flamingos im westlichen Mittelmeerraum.
Dennis wird zum Orni.
Höckerschwan
Cygnus olor
Haubentaucher
Podiceps cristatus
Camargue-Stiere
Danach nehmen wir an einer Führung durch die Salins du Midi,
die Saline von Aigues Mortes teil.
Hier findet wir viele Rosaflamingos. Denn Flamingos leben an salzigem Gewässer, da sie hier ihre bevorzugte Nahrung finden. Sie mögel allerlei Essbares, wie Algen und Kleinkrebse, Insektenlarven, Würmer, Pflanzensamen und Weichtiere. Aber besonders die Kleinkrebse müssen zahlreich vorhanden sein, denn diese verleihen den Rosaflamingos ihre typische rosa Färbung. Die Krebse enthalten einen roten Farbstoff, der sich dann im Federkleid der Vögel ablagert.
Zur Winternahrung der Flamingos gehören Schnecken, Muscheln und Sämereien. Sie fressen auch gerne den Reis, den es in der Landschaft der Camargue zur Genüge gibt.
Brandgänse
Tadorna tadorna
Die Ausdehnung der Salins du Midi beträgt 10.800 Hektar und ist damit größer als die Fläche vor Paris. Hier werden pro Jahr rund 500.000 Tonnen Meersalz produziert.
Das salzhaltige Wasser wird durch halophile
Mikroorganismen rötlich gefärbt.
Die Salzgewinnung funktioniert hier mit Hilfe von natürlichen Bedingungen. Durch Verdunstung des salzhaltigen Wassers steigt die Salzkonzentration in den verschieden Salzbecken. Der Wind hilft dann bei der Umleitung und Verteilung des unterschiedlich salzkonzentrierten Wassers in die verschieden Becken, um die Salzkonzentration immer weiter zu erhöhen.
Von Becken zu Becken steigt somit der Salzgehalt durch die Sonneneinstrahlung und die Verdunstung des Wassers immer weiter an, bis die Sättigungskonzentration erreicht ist. Im Kristallisierungsbecken, tables salantes, fällt das kristallines Salz schließlich aus und sinkt auf den Boden.
Schleuse
Die Salzernte ist wie vor 1500 Jahren auch heute noch Handarbeit. Die zurück geblieben Salzkristalle, die Fleur de Sel, werden abgeschaufelt.
Tägliche wird im Salzgarten der Salzgehalt des Wassers geprüft. Im Spätherbst ist dann Erntezeit.
Die Salzberge werden im Französischen camelles genannt.
Die Produktion der Fleur de Sel aus Meersalz
macht geschätzt 30 Prozent der Weltsalzproduktion aus.
Zur Führung durch die Salins du Midi gehört auch ein Besuch des Museums. Dort erfährt man in kurzen Filmen noch mehr zur Salzproduktion, lernt die verschieden Salzarten kennen und kann sich selbst natürlich auch mit Salz in Reinform, in Schokoladen- oder Nuggatform eindecken.
Wir machen uns auf den Rückweg.
An diesem kleinen Modell der typischen Häuser in der Camargue wird uns erklärt, dass diese Häuser besonders gut an den starken Wind angepasst sind. Die weiße Farbe sorgt dafür, dass es im Inneren auch bei hohen Außentemperaturen kühl bleibt. Auch das Dach ist ein guter Regualtor für das Mittelmeerklima.
Bei unserem morgigen Ausflug in den Parc Ornithologique sehen wir noch mehr Wasservögel.
____________________
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen